Gründung des Vereins:
Im Jahre 1962 bestand bei vielen Bürgern der Altgemeinde Stirpe – Oelingen das Interesse, einen Schützenverein ins Leben zu rufen. Damit könne das gesellschaftliche Leben in dieser weitverzweigten Gemeinde bereichert werden, in dem die Pflege der Kameradschaft, des Brauchtums und der Geselligkeit im Mittelpunkt stehen würden.
In einem Rundschreiben an alle Bürger der Gemeinde Stirpe-Ölingen, unterschreiben von Hermann Hugo, Wilhelm Koch und Otto Hinnenkamp, sowie die Befürwortung den damaligen Bürgermeisters Friedrich Schröder und des Gemeinderates wurde zu einer Gründungsversammlung in das Gasthaus „ Zum Anker“ am 28.07.1962 eingeladen. Hier wurde öffentlich über Sinn und Zweck diskutiert und dabei betont, daß ein Schützenverein viel zur Öffentlichkeitsarbeit leisten kann.
Ein breitgefächertes Angebot gab die Möglichkeit, nur schießsportlichen Bestätigung.
Nach einer ausgiebigen Diskussion erfolgte dann die Abstimmung über die Gründung eines „Schützenverein Stirpe-Ölingen“.
Die große Mehrheit stimmte für eine Gründung. Spontan erklärten21 Personen ihren Beitritt.
So konnte dann der Vorstand gewählt werden, der sich folgendermaßen zusammen setzte:
- Vorsitzender : Eberhard Alschner
- Vorsitzender: Hermann Hugo
- Schriftführer: Wilhelm Koch
- Schriftführer: Werner Höcker
- Kassenführer: Erhard Alschner
- Kassenführer: Otto Hinnenkamp
- Sportleiter: Helmut Schulte
- Sportleiter: Wilfried Storck
Zum Kommandeur wurde Hermann Hugo gewählt, zum Fahnenträger Wilhelm Dunkhorst.
Der Verein wurde im Vereinsregister eingetragen. Laut Satzung hat der Verein:
- aktive Mitglieder über 18 Jahre
- jungendliche Mitglieder unter 18 Jahre
- passive Mitglieder
- Ehrenmitglieder
Schützenkönig kann jedes Mitglied über 25 Jahre mit der höchsten Ringzahl werden. Mitglieder unter 25 Jahre, die eine höhere Ringzahl als der König erreichen, erhalten eine Erinnerungsplakette.
Zur Königin kann gewählt werden:
- die Ehefrau des Königs,
- die Ehefrau eines Mitglieds, oder
- eine weibliche Erwachsene, die ihren Wohnsitz innerhalb der Ortschaft Stirpe-Ölingen hat.
Der König steht ein geringer Betrag für seine Aufwendungen zur Verfügung. Es soll alles in bescheidenem Rahmen gehalten werden, damit es jedem Mitglied ermöglicht wird, Schützenkönig zu werden.
Mitgliederstand: 30.06.62 = 25
31.12.62 = 65
31.12.86 = 211
Ehrenpräsident: Heinrich Brouwers +
Ehrenmitglieder: Käthe Westermeyer
Wilhelm Koch
In den eigenen vier Wänden der erste Hallenbau
Ein junger Verein mit Großen Plänen – so überschrieb das Wittlager Kreisblatt den Bericht über die Versammlung am 10. August 1963 in der Gastwirtschaft „Zum Anke“ in Oelingen.
Ein dringlicher Tagesordnungspunkt war die Frage nach einem Vereinsheim und einem Schießstand, um wetter- und terminunabhängig Veranstaltungen aller Art abzuhalten zu können. Gleichzeitig musste auf dem Gelände ausreichend Platz für ein Festzelt bestehen, um das jährliche Schützenfest auszurichten zu können.
Ein Grundstück des Landwirts Franz Westermeyer an der heutigen Straße „Am Schützenplatz“ erschien ideal für das Bauvorhaben und konnte nach positiven Verhandlungen in Erbpacht übernommen werden.
Da das finanzielle Polster ein Jahr nach der Vereinsgründung verständlicherweise noch relativ dünn war wurde beschlossen, möglichst alle Arbeiten in Eigenregie zu übernehmen. Mit einer Umlage von 20,- DM je Vereinsmitglied konnte ein weiterer Teil der Finanzierung sichergestellt werden. Durch der Bauholzspende eines Waldbesitzers und weiterer zusgesagter Geldspenden konnte die Planung und Verwirklichung der ersten Baumaßnahme erfolgreich in Angriff genommen werden.
Unsere Lokalzeitung beschrieb das Fazit der großen Stirpe-Ölinger Pläne; „Der junge Verein habe es sich nicht träumen lassen, ein Jahr nach seiner Gründung an den Bau einer Schießhalle denken zu können“.
Doch manchmal werden Träume wahr…
Im Frühjahr 1964 konnte mit dem Bau der Schützenhalle begonnen werden. Auf einer Fläche von 8 x 15 Meter entsteht das eigene Vereinsheim heute unsere „alte Halle“
„Das nennt man echten Gemeinschaftsgeist“ – so lautete eine Schlagzeile zum Richtfest am 04.05.1964 im Wittlager Kreisblatt.
Hervorgehoben wurde der zweckmäßige und moderne Bau, sowie das vorbildliche Gemeinschaftswerk, da jeder, vom Präsidenten bis zum Schützenkönig, mit angefasst haben.
Am 18.09.1965 konnte die erste Versammlung in der Schützenhalle erfolgen. Seit dieser Zeit stehen dem Tischtennisverein Stirpe-Oelingen ebenfalls Räumlichkeiten in der Schützenhalle zur Verfügung.
Es geht weiter voran -Bau des Kleinkaliberstandes-
Im Jahr 1966 begannen die Planungen und die ersten Schritte zum Bau es KK-Standes.
Auch bei dieser Maßnahme waren wieder Ideereichtum und Gemeinschaftssinn gefragt, da die vorhandenen finanziellen Mittel des Vereins überlegt investiert werden mussten.
Um den Bau realisieren zu können, wurde Steine (zum Wert von je 10,- DM) als Darlehen ausgegeben, das später entsprechend zurückgezahlt werden sollte. Die meisten Darlehensgeber entschieden sich aber dafür, die Steine, bzw. die 10,- DM dem Verein als Spende zu überlassen.
Ende September 1967 konnte der neue KK-Stand in Betrieb genommen werden. Auf zwei Bahnen wurden Automaten aufgestellt, die insgesamt fünf Bahnen boten jederzeit Platz für notwendige Erweiterungen. Zu der damaligen Zeit zählte der Stirpe-Ölinger KK-Stand zu den besten Ständen im Wittlager Schützenkreis, dessen gute Lichtverhältnisse sich schnell im Osnabrücker Raum herumsprachen.
Zur Einweihung des KK-Stand wurde ein öffentliches Preis und Pokalschießen ausgeschrieben – erster Preis 125,- DM für die damalige Zeit eine stattliche Summe.
Ein absolutes Novum war das Schießen für ehemaligen und amtierende Majestäten. Dieses war komplett neu im Landkreis Osnabrück und fand sehr guten Zuspruch.
Die Einweihung fand unter anderem mit dem damaligen Präsidenten des Osnabrücker Schützengaus, Heinrich Brouwers, statt. Als Anerkennung der geleiteten Gemeinschaftsarbeit stifteten er eine Ehrenscheibe, die seit dem Tage als Erinnerung in unserer Schützenhalle hängt.
Ein letzter großer Bauabschnitt die Gemeinschaftshalle
Die Ansprüche an die örtlichen Gegebenheiten steigen parallel mit der positiven Entwicklung des Schützenvereins.
Bald wurde erkannt, dass die bestehende Schützenhalle für viele Veranstaltungen kultureller und sportlicher Art nicht mehr lange ausreichen würde. Die Sportschützen benötigten entsprechende Trainingsmöglichkeiten, um an ihre Erfolge weiter anknüpfen zu können.
Der Aufwand des Tischtennisvereins, vor und nach den Übungseinheiten und Spielen die Luftgewehrstände wieder herzurichten, wurde immer größer. Der eigenverantwortliche Bau einer neuen, größeren Schützenhalle würde jedoch die finanziellen Möglichkeiten des Schützenvereins überfordern.
Doch nach Beantragung eine „Förderung der Dorferneuerung“ und mit Hilfe der Bohmter Verwaltung wurde es 1977 möglich, den Bau einer Gemeinschaftshalle in Angriff zu nehmen.
Diese Halle sollte nicht nur dem Schützen-, sondern auch dem Tischtennisverein zu Verfügung stehen. Daneben konnte hier der Ortsrat, wie auch der Kulturring Veranstaltungen durführen.
Die bewilligten Gelder deckten leider nur die veranschlagten Materialkosten ab, so dass erneut die Eigeninitiative der Stirpe-Ölinger Schützenschwestern und -brüder gefragt war. Unter Leitung eines internen Bauausschusses und mit unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden konnte bewiesen werden, dass der Schützenverein durchaus in der Lage war eine solche Herausforderung zu meistern und langfristig für den Unterhalt der Vereins- und Gemeinschaftsgebäude zu sorgen.
Bereits 1979 konnte das Kreisschützenfest in der neuen Gemeinschaftshalle gefeiert werden.